Wer sich schon immer gefragt hat, wie die Hochs und Tiefs bei stocubo aussehen und was man beachten sollte, wenn man selbst gründet, bekommt hier einen tiefen Einblick in unser Unternehmen.
Du bist nun im “verflixten” 7. Jahr Geschäftsführerin bei stocubo - das ist eine lange Zeit. Was würdest Du sagen, ist Dein Erfolgsgeheimnis?
Teil unseres Geheimnisses ist es, dass wir komplett selbst-finanziert sind. Dadurch wachsen wir organisch und nur so viel, wie wir uns das leisten können. Der noch wichtigere Teil ist die Loyalität unserer Kunden: Als kleines Unternehmen bekommen wir irre viel Unterstützung, weil die Leute unsere Bodenständigkeit und Bescheidenheit schätzen. Wir verkaufen keinen trendigen Klimbim, der nach einem Jahr kaputt geht, sondern Produkte, die ein Leben lang halten. Unsere Kunden wissen das. Das ist unser Geheimnis - aber nicht weiter verraten.
Worauf bist Du stolz, wenn Du auf die Zeit zurückblickst?
Auf meine 30 Mitarbeiter, von denen die meisten schon lange dabei sind. An Weihnachten gibt’s bei uns immer eine Flasche Champagner zum 5-jährigen Firmenjubiläum - dass ich jedes Jahr mehrere Flaschen verschenken darf, bedeutet mir viel. Ich bin stolz darauf, dass mein Team sich wertgeschätzt fühlt, dass wir Spaß bei der Arbeit und flache Hierarchien haben - und etwas Sinnvolles tun.
Was würdest Du jemandem raten, der gerade überlegt, sein eigenes Unternehmen aufzubauen?
Früh anfangen, Strukturen zu bauen, die es Dir erlauben, auch mal raus zu sein - sei es für Urlaube, Krankheit oder Mutterschutz. Auf Dein Bauchgefühl hören - das hat meistens recht. Und wenn es irgendwie geht: keine Investoren oder Fremdkapital ins Unternehmen holen - so kannst Du Dich für das Beste für Dein Unternehmen und Deine Mitarbeiter entscheiden.
"Teil unseres Geheimnisses ist es, dass wir komplett selbst-finanziert sind. Dadurch wachsen wir organisch und nur so viel, wie wir uns das leisten können."
Was war Dein bisher größtes Highlight in diesem Jahr?
Der Launch unserer neuen Website. Wir haben die komplett intern gemacht - und unser CTO ist mein Lebensgefährte. Das Ganze hat also in den letzten 1,5 Jahren nicht nur viel Arbeitszeit eingenommen, sondern auch viel Familienzeit. Jetzt zu sehen, dass sich die Arbeit ausgezahlt hat und noch mehr Leute unsere Regale sehen und begeistert sind, ist toll.
Du produzierst ausschließlich lokal in Berlin-Wedding, obwohl man an vielen Stellen liest, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland an Attraktivität für Unternehmer verliert - warum liegt Dir das Thema so am Herzen?
Zum einen ist mir wichtig, den Handwerksberuf wieder attraktiv zu machen, damit mehr Leute in diesen tollen Berufen arbeiten möchten. Dafür braucht es gute Jobs, die Spaß machen, in einer schönen Umgebung. Zum anderen ist so das Produkt Herzstück unserer Firma - wir arbeiten alle um die Ecke, Ideen können schnell umgesetzt werden, auf Kundenfeedback können wir direkt reagieren.
"Ich freu’ mich einfach darauf, weiter organisch zu wachsen und unseren Kunden ein tolles, fair produziertes Produkt bieten zu können, das sich kontinuierlich weiterentwickelt."
Was war Deine größte Herausforderung in der Zeit?
Das Jahr 2018: ich war schwanger, die Umsätze brachen ein und im Team lief es auch nicht rund. Ich habe jeden Tag den Kontostand gecheckt, ob wir auch alle Rechnungen bezahlen können. Ich glaube, es ist wichtig, auch diese Seiten des Unternehmertums zu teilen. In solchen Zeiten heißt es: Zähne zusammenbeißen. Und dann geht es auch wieder bergauf.
Man sagt ja immer: “Das Beste kommt erst noch!” Worauf freust Du Dich, wenn Du auf die nächsten 7 Jahre mit stocubo blickst?
Ich freu’ mich einfach darauf, weiter organisch zu wachsen und unseren Kunden ein tolles, fair produziertes Produkt bieten zu können, das sich kontinuierlich weiterentwickelt. Gerade experimentieren wir zum Beispiel mit einem neuen Material - das wird super werden. Am Ende ist es für mich aber das Wichtigste, allen meinen 30 Leuten und ihren Familien Sicherheit zu geben. Das weitere 7 Jahre zu schaffen, darauf freu’ ich mich.
